Sonnenschutzfolie im Detail erklärt

Sonnenschutzfolie im Detail erklärt

Wie funktioniert Sonnenschutzfolie?

Um einen guten Hitzeschutz und Sonnenschutz zu erreichen ist es wichtig die intensiven kurzwelligen Sonnenstrahlen daran zu hindern die Glasscheibe zu durchdringen. Genau hier setzt eine Sonnenschutzfolie an. Bei der Wahl der richtigen Sonnenschutzfolie kommt es auch auf den verbauten Fenstertyp an denn eine Fensterfolie kann außen aber auch von innen montiert werden. Dazu später mehr.

Kommen wir zu der Funktionsweise einer Sonnenschutzfolie. Der effektive Hitzeschutz einer Fensterfolie basiert auf einer Kombination aus Absorption und Reflexion. Die meisten Sonnenschutzfolien sind auf der äußeren Seite verspiegelt. Dieser Spiegel reflektiert ein Teil der Sonnenstrahlen. Ein weiterer Teil der Sonnenstrahlung wird durch die Tönung absorbiert. So können die Sonnenstrahlen nicht mehr in den Raum eindringen wodurch sich ein angenehmeres Raumklima ergibt.


Also kurz gesagt: Reflexion + Absorption = Hitzeschutz

Mit einer außen verklebten Sonnenschutzfolie kann zum Beispiel eine Reduzierung der Gesamtsonnenenergie von 87% erreicht werden.
Tipp: Je dunkler eine verspiegelte Sonnenschutzfolie ist, desto höher ist der Hitzeschutz.

 

Warum heizen sich im Sommer Räumlichkeiten auf?

Das ist einfach zu erklären. Normales Glas, so wie es oft in unseren Fenstern verbaut ist, ist für alle Arten von Licht, insbesondere für den sichtbaren Teil, durchlässig. Weniger jedoch für Infrarotlicht und UV-Licht.

Wenn jetzt Sonnenlicht durch eine Fensterscheibe in den Raum eindringt, wird die Sonnenstrahlung von der Inneneinrichtung wie zum Beispiel Möbeln, Teppichen aber auch Wänden absorbiert und erwärmen sich.

Ein Anteil dieser Wäre wird als Infrarotstrahlung wieder in den Raum abgegeben. Über einen unbestimmten Zeitraum wird genau so viel Infrarotstrahlung abgegeben wie Sonnenstrahlung aufgenommen wurde.

Diese abgesonderte Infrarotstrahlung oder Wärmestrahlung wird nun vom Fensterglas wieder in den Raum zurück reflektiert und genau dadurch wärmen sich Räumlichkeiten im Sommer auf.

 

Sonnenschutz außen oder innen anbringen?

Generell lassen sich sowohl außen als auch innen die unterschiedlichsten Hitzeschutz Maßnahmen anbringen. Im Außenbereich können unter anderem Rollos, Lamellen, Sonnendächer oder eben auch Sonnenschutzfolien angebracht werden. Für den Innenbereich kommen Fensterrollos mit Sonnenschutz oder selbstklebende oder statisch haftende Fensterfolien zum Einsatz.
Sonnenschutzfolien bringen abhängig von der internen oder externen Montage gewissen Vorteil und Nachteil mit.

Wird die Sonnenschutzfolie auf der Innenseite des Fensters montiert, werden auch die Sonnenstrahlen erst nach dem durchdringen der Scheibe reflektiert und absorbiert. Dadurch erwärmt sich die Fensterscheibe und es kann zu Hitzeabsonderung kommen.

Bei außen angebrachter Sonnenschutzfolie erfolgt die Reflexion und Absorption noch bevor die Sonnenstrahlen die Glasscheibe durchdringen. Eine außen angebrachte Sonnenschutzfolie ist also effektiver als eine innen montierte Sonnenschutzfolie.

Für die interne Sonnenschutzfolie spricht die sehr lange Haltbarkeit. Dies liegt darin begründet, dass die Innenfolie nicht direkt dem Wetter und der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt ist.
Die verbaute Glassorte auf der die Folie angebracht werden soll ist auch ausschlaggebend für die Wahl der richtigen Fensterfolie.
Von außen kann jede verspiegelte Sonnenschutzfolie auf jedes Glas aufgebracht werden. Für innen aufgebracht Sonnenschutzfolien gibt es einige Ausnahmen. Die Ausnahmen sind Wärmeschutzglas bzw. Sonnenschutzisolierglas. Diese Glassorte ist bereits vom Hersteller mit einer entsprechenden isolierenden Silberschicht ausgestattet.
Bei Doppelglas und Isolierglas ist diese Silberschicht auf der Innenseite der Fensterscheibe aufgedampft. Eine innen angebrachte Sonnenschutzfolie führt nun dazu, dass die Sonnenstrahlen zwischen den Scheiben hin und her reflektiert werden.

Dieses hin und her reflektieren der Sonnenstrahlung führt dann zu einem erhitzen und zu einer Ausbreitung der sich zwischen den Scheiben befindlichen Luft. Dadurch ergeben sich Spannungen im Glas, die in einem Glasbruch münden können.

Auf eine interne Folierung von Wärmeschutz-Isolierglas sollte verzichtet werden. Unbedenklich ist eine Folierung von innen bei Floatglas, Drahtglas, Verbundsicherheitsglas (VSG), Einscheibensicherheitsglas (ESG) und Standard-Isolierglas ohne Wärmeschutzbeschichtung.

 

Welches Isolierglas ist bei mir verbaut?

Isolierglas gibt es als Doppelglas oder Dreifachglas. Dreifachglas muss immer von außen montiert werden. Das liegt an der speziellen Metallbeschichtung mit der ein Dreifachglas ausgestattet ist.
Wurden die Fenster erst vor kurzem eingebaut, so kann man auf Grund der Energieeinsparverordnung (schreibt Wärmeschutzisolierglas in bewohnten Räumen vor) davon ausgehen, dass bereits entsprechendes Wärmeschutzisolierglas verbaut ist.

Wenn nicht genau bekannt ist welche Glassorte zum Einsatz kommt, lohnt sich oftmals ein Blick auf den silbernen Rand der Glasscheibe. Im Idealfall lässt sich dort ein Stempel mit den Angaben zum Hersteller, Produktnamen, Datum und möglicherweise zum K-Wert finden.

Der K-Wert ist hier die wichtigste Angabe. Bei ein einem K-Wert von unter 3,0 W/m²k handelt es sich definitiv um ein Wärmeschutzisolierglas. Somit darf die verspiegelte Sonnenschutzfolie nur von außen aufgebracht werden.

Eine weitere Möglichkeit die Glassorte zu bestimmen ist der „Feuerzeugtest“. Beim Feuerzeugtest wird, wenn es draußen bereits dunkel ist in wenigen Zentimetern Abstand eine Feuerzeugflamme vor das Fenster gehalten. Bei einer Doppelverglasung spiegelt sich die Flamme insgesamt vier Mal, für jede Glasoberfläche einmal. Weicht eine der Spiegelungen farblich ab, so ist hier von einer bestehenden Wärmeschutzbeschichtung auszugehen. In diesem Fall muss die Fensterfolie auch wieder von außen aufgebracht werden.

 

Welche Sonnenschutzfolie brauche ich?

Wenn erst einmal feststeht welche Folie benötigt wird also ob die Sonnenschutzfolie außen oder innen aufgebracht wird, muss nur noch die gewünschte Hitzeschutz Intensität gewählt werden. Wie oben bereits erwähnt erreicht man den besten Hitzeschutz, wenn die Folie eine möglichst hohe Reflexion (hohe Verspiegelung) und Absorption (sehr dunkle Tönung) besitzt.
Die Stärke der Tönung und der Verspiegelung sind bei jeder Sonnenschutzfolie unterschiedlich. Dadurch erscheint bei der Durchsicht eine Sonnenschutzfolie mal mehr oder mal weniger getönt. Je dunkler die Tönung und je stärker der Spiegeleffekt, desto effektiver ist der Hitzeschutz der Folie.

Eine verspiegelte Sonnenschutzfolie die ein sehr gutes Ergebnis liefert ist zum Beispiel die SOL-20XP Silber Dunkel Premium. Diese Folie kommt auf einen idealen Hitzeschutz von 89%.
Sollte die Fensterfolie nicht zu dunkel sein aber dennoch einen guten Hitzeschutz besitzen ist die Sonnenschutzfolie SOL-35XP Silber Mittel Premium ein guter Kompromiss. Immerhin erreicht diese Folie noch einen Hitzeschutz von 79%. Beide Folien liefern ein gutes Ergebnis ohne den Raum komplett zu verdunkeln.
Die SOL-50XP Silber Hell Premium hat eine hellgraue Tönung und kommt immerhin noch auf einen Hitzeschutz von 57%.
Natürlich sind die oben genannten Folien auch als Innenfolien verfügbar.
An dieser Stelle sollte noch erwähnt werden, dass es auch nicht verspiegelte Sonnenschutzfolien gibt. Dazu später aber mehr.

 

Gibt es farbige Sonnenschutzfolien?

Farblich muss es nicht immer das grau einer klassischen Sonnenschutzfolie sein. Sowohl bei den Fensterfolien für innen als auch für außen gibt es mehrere Farbkombinationen.
Gewählt werden kann aus zum Beispiel Bronze, Blau, Grün, Gold, Anthrazit oder Neutral. Auch gibt es eine Kombinationsfolie, diese ist nicht durchsichtig und besteht aus den Farbkombination Schwarz / Silber.

 

Adapative Sonnenschutzfolie – was ist das?

Bei der Wahl der richtigen Sonnenschutzfolie muss man sich von Anfang an im Klaren sein was genau man möchte. Ist ein möglichst hoher Hitzeschutz wichtig (sehr dunkle Folie) oder doch eher eine minimale Verdunkelung (geringer Hitzeschutz) der Räumlichkeit?

Liegt die Priorität auf ersterem verklebt man eine sehr dunkle Folie. Im Sommer sind die Räumlichkeiten dann noch hell genug, jedoch im Winter an besonders dunklen Tagen wird sich die Folie zusätzlich bemerkbar machen.

Eine Lösung für dieses Problem findet man in der adaptiven Sonnenschutzfolie. Die Fensterfolie passt ihre Tönung den jeweiligen Lichtverhältnissen an. Solange kein direktes Sonnenlicht auf die Folie fällt bleibt diese hell und lässt Licht in den Raum. Erhöht sich die Sonneneinstrahlung verdunkelt sich die Sonnenschutzfolie von selbst.

 

Kann die Sonnenschutzfolie noch mehr?

Ja, das kann sie! Eine Sonnenschutzfolie ist nicht nur eine Sonnenschutzfolie. Eine Sonnenschutzfolie kann zur besonderen Dachfensterfolie werden oder sie wird zu einer speziellen Folie für Wintergärten. Dank des Spiegeleffekts der dunklen Sonnenschutzfolie findet sie auch als Spiegelfolie ihre Einsatzgebiete. Hier muss gesagt werden, der Spiegeleffekt dreht sich je nach Lichtverhältnis. Ist also nicht zu jeder Tageszeit auf der gleichen Folienseite. Wegen der reflektierenden Eigenschaft der Sonnenschutzfolie wird diese im Winter zur Energiesparfolie. Die oben erwähnte Kombinationsfolie wird auch als Sichtschutzfolie eingesetzt. Auch eine Kombinationsfolie aus Sonnenschutz und Splitterschutzfolie gibt es. Sehr helle Sonnenschutzfolien kommen auch wegen ihrem hohen UV-Schutzwert als spezielle Schaufensterfolie zum Einsatz.

 

Kann jeder eine Fensterfolie montieren?

Mit etwas handwerklichem Geschick sollte es gelingen eine selbstklebende Fensterfolie blasenfrei zu montieren. Wir versenden unsere Pakete mit einer bebilderten Montageanleitung die jeden einzelnen Schritt der Montage bildlich und schriftlich beschreibt.

Soll das Schneiden auf dem Glas vermieden werden, so empfehlen wir bereits fertige, per CNC, auf Maß geschnittene Folie zu bestellen.

 

Wie messe ich mein Fenster für einen Maßzuschnitt richtig aus?

Zum Ausmessen der Fensterscheibe sollte ausschließlich ein ausrollbares Maßband verwendet werden. Ein Zollstock sollte auf keinen Fall verwendet werden da man auf Grund der Fensterleibung das Maß nicht genau ermitteln kann.

Gemessen wird immer von Gummi zu gegenüberliegendem Gummi. Von der so ermittelten Höhe und Breite werden jeweils 4mm abgezogen.

Beispiel
Gemessenes Maß: 80,5 cm x 70,4 cm
Bestelltes Maß: 80,1 cm x 70,0 cm

In der Regel reicht ein Abzug von zwei Millimeter pro Seite um eine gute Positionierung der Folie auf der Glasfläche zu ermöglichen.

 

Auf was muss ich achten?

Auf einer Fensterscheibe muss immer die gleiche Folie benutzt werden. Zwei oder mehr Folien sollten auf Grund der unterschiedlichen Absorption nicht auf der gleichen Fensterscheibe verklebt werden. Das führt zu Spannung im Glas und kann zu einem Glasbruch führen.

Auch sollten Fensterscheiben die gelegentlich von Schlagschatten betroffen sind nicht mit Folie beklebt werden. Ist ein Teil der Fensterscheibe durch ein Objekt wie zum Beispiel einem Baum verdeckt und ein anderer Teil nicht, heizen sich die Bereiche unterschiedlich auf. An der Stelle an der sich jetzt beide Teilebereiche berühren entsteht eine Spannung im Glas die möglicherweise auch zu einem Glasbruch führen kann.

 

Lässt sich eine Sonnenschutzfolie öfters benutzen?

Eine klassische Sonnenschutzfolie ist mit einem Nasskleber (PS = pressure sensitive) versehen. Dieser Nasskleber hat gegenüber einem Trockenkleber den Vorteil schneller auf der Scheibe zu haften. Nach einer gewissen Zeit, wenn die Flüssigkeit zwischen Fensterscheibe und Fensterfolie vaporisiert ist, entwickelt der Kleber seine maximale Haftkraft. Hat der Kleber erst einmal seine maximale Haftkraft erreicht, lässt sich die Fensterfolie nicht mehr in einem Stück abziehen.

Neben der klassischen Sonnenschutzfolie gibt es auch die Adhäsionsfolie. Adhäsionsfolie sind statisch haftend oder selbsthaftend. Sie haften also durch statische Aufladung innen an der Scheibe und benötigen keinen Kleber. Ähnlich wie eine Sonnenschutzfolie wird die Adhäsionsfolie auch nass „verklebt“. Dieser Folientyp kann je nach Bedarf beliebig oft angebracht und wieder entfernt werden.

Sobald die Statik zwischen Scheibe und Adhäsionsfolie nachlässt, kann es zu einer Blasenbildung kommen. Ist dies der Fall muss die Folie wieder nachgedrückt werden.

 

Filtert eine Sonnenschutzfolie UV-Strahlen?

Fast alle Sonnenschutzfolien filtern bis zu 99% der gefährliche UV-Strahlen. Das liegt an der Beschaffenheit bzw. dem Aufbau einer Sonnenschutzfolie. Sonnenschutzfolie bestehen aus mehreren Lagen. Diese Lagen werden mittels einem Laminatkleber miteinander verklebt. Genau dieser Laminatkleber enthält Zusätze die die UV-A und UV-B-Strahlen filtern.
UV-A und UV-B Strahlen sind nicht nur für den Menschen gefährlich. Auch Kunststoffe und ähnliche Materialien sind betroffen. Möbel, Teppiche, Bekleidung bleichen aus und Oberflächen verlieren ihre Struktur. Das Ausbleichen lässt sich durch den UV-Filter nicht komplett verhindern, jedoch verlangsamen.

 

Sonnenschutzfolie vom Fenster entfernen?

Sonnenschutzfolie lässt sich in der Regel rückstandslos entfernen. War die Sonnenschutzfolie über Jahre hinweg dem Wetter ausgesetzt, so lässt sich die Folie möglicherweise nicht an einem Stück entfernen. Oftmals reißt die Folie oder es bleiben Klebereste auf der Fensterscheibe zurück.

Idealerweise fängt man in einer Ecke der Fensterscheibe und arbeitet sich dann langsam Stück für Stück voran. Hilfreich ist es einen guten Glasschaber, viel Flüssigkeit und einen Kleberesteentferner zur Hand zu haben.